Wie die Gigafactory ans Netz gehen könnte
Ein Grund, warum es Elon Musk mit Tesla nach Brandenburg zog: Die Fabrik in Grünheide soll klimaneutral produzieren. Aber gibt es tatsächlich genug Ökostrom?
Es klingt zumindest vielversprechend: nachhaltige Fahrzeuge, klimafreundlich produziert. So hatte es Tesla-Chef Elon Musk Ende 2019 angekündigt. Die neue Gigafactory des US-Elektroautoherstellers in Brandenburg soll mit 100 Prozent Ökostrom betrieben werden, was den ökologischen Fußabdruck der Elektrofahrzeuge drastisch reduzieren würde
Allerdings ist der exzentrische Firmenchef bekannt dafür, allerlei hochtrabende Aussagen zu verbreiten. So soll es etwa unter der Gigafactory künftig auch eine Rave-Höhle geben. Es bleibt dann seinen Mitarbeitenden überlassen, die Versprechungen in die Tat umzusetzen. Und das ist in diesem Fall gar nicht so einfach.
Die riesige Autofabrik im Südosten Berlins, in der auch Batteriezellen produziert werden sollen, braucht entsprechend viel Energie. Vom Einsatz von 109 Megawatt elektrischer Leistung war in den ersten Antragsunterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung zu lesen. Das ist so viel wie eine 40.000-Einwohner-Stadt benötigt. In der aktualisierten Version der Unterlagen ist nur noch von 72 MW die Rede.
Nur: Woher soll der Ökostrom kommen? "Natürlich kann die Gigafactory sofort mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden. Die Frage ist nur, wie der Strom bezogen wird", sagt Jan Hinrich Glahr, Landesvorsitzender des Erneuerbaren-Verbandes BEE in Berlin/Brandenburg. Die einfachste Lösung wäre ein sogenanntes Power Purchase Agreement, also ein Kaufvertrag zwischen einer Industrieanbieterin und einem großen Energielieferanten wie einem Offshore-Windpark oder einem Solarkraftwerk in Spanien. "Das ist dann Ökostrom und damit wäre Musks Aussage schon bestätigt", sagt Glahr.
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